Statt nur Bilder, möchte ich nach den ersten knapp 1500Km nun auch mal meine ersten Eindrücke von der Bohne schildern und erzählen, wie ich eigentlich ganz spontan und schnell zur Bohne gekommen bin.
Vieleicht hilft es auch dem einen oder anderen bei der Frage: Benziner oder Diesel?
Vor dem Mokka bin ich gut 1.5 jahre einen Dacia Duster in der höchsten Ausstattung "Prestige", Mahagonibraun mit 1.5L Dieselmotor gefahren, der meinen 5 Jahre alten Clio III (1.6er Benziner, 112 PS, 150Nm bei ca. 4000 U/min.) abgelöst hatte. Der Duster war sozusagen mein "Versuchsballon" in Sachen SUV und Dieselmotorisierung (war mein erster Diesel überhaupt). Die hohe Sitzposition und die enorme Kraft des Diesels (240Nm bei 1800 U/min.) hatten mich schnell begeistert. Der Schub unten rum war schon brachial im Vergleich. Das hat schon Spaß gemacht und für den Preis war das Auto absolut ok. Jedoch sind bei dem Preis auch einige Abstriche (oder Unzulänglichkeiten) vorhanden, mit denen ich mich dann doch nicht mehr abfinden wollte und insgesamt war er mir dann doch zu spartanisch und rustikal. So trennte ich mich nach rel. kurzer Zeit wieder von dem Duster. Es sollte nun doch etwas besseres bzw. hochwertigeres und auch wieder ein Diesel sein.
Der Mokka hatte mich schon auf der ersten Vorstellung im nahen Autohaus sehr beeindruckt, was Verarbeitung und Anmutung der Materialien betrifft auch überzeugt. Besonders im Vergleich zum Duster, den zu der Zeit ja noch fuhr. Mit in der engeren Wahl war auch der Kia Sportage. Nach einer genaueren in Augenscheinnahme, war ich dann vom Kia doch recht enttäuscht. Die teuerste Ausstattung "Spirit" (mit Lederausstattung) ließ einfach Zweifel aufkommen, ob man für das Fahrzeug wirklich soviel Geld bezahlen soll. Ich wollte das jedenfalls nicht und machte einen Haken an den Kia.
Auf zum nächsten FOH (ich hatte nach Pfingsten gerade ein paar Tage frei). Eigentlich wollte ich mich erstmal nur "schau" machen, wie es denn so mit Preisen und Lieferzeiten aussieht. Wie mein etwaiger Wunsch-Mokka aussehen sollte/könnte, wußte ich dank Internet ja vorher schon: Innovation, Espresso Braun, Lederpaket, 1.7er Diesel, Rückfahrkamera, Navi etc. Im Autohaus standen dann auch gleich zwei Stück: vorn am Eingang gleich ein "Selection" in Schwarz und weiter hinten noch ein Schwarzer. Grundsätzlich schick der Wagen, aber ich mag keine schwarzen Autos bzw. möchte selbst jedenfalls keins haben und der Selection war dann auch nicht die Linie, die mir vorschwebte. Nächsten ankucken. Auch wenn er ebenso schwarz ist. Vieleicht hat der ja eine andere Ausstattung. Der schien wohl frisch reingekommen zu sein. Es fehlte jegliche der üblichen Beschilderung im Autohaus und als Opelneuling kennt man sich ja auch nicht so aus.
Tür auf: boah - sah das edel aus! Dunkel Braun und Beige Leder?
ja, fühlte sich so an und roch auch so. Mir wurde klar, dass das die Ausstattung war, die ich mir vorgestellt hatte. Das Leder in Kaffeebraun und Cocoa kannte ich nur von Bildern, bei denen ich mir nicht schlüssig war, ob das in Natur zusammen mit dem hellen Amaturenbrett wirklich gut aussieht. Es sieht verdammt gut aus! Ich war ganz hingerissen. Und im Gegensatz zum Kia Sportage wirkte das richtig edel.
Dann kam der freundliche Verkäufer: guten Tag...
Wie sind denn so die Lieferzeiten?: ... so 6-10 Monate
Schluck!
Was ist hier für eine Ausstattung?: Innovation, Premium Lederpaket (mit AGR Sitzen), Navi 600, Rückfahrkamera, Schiebedach ...
Ja die Ausstattung hat mir auch so vorgeschwebt, aber ich möchte eigentlich kein schwarzes Auto: das ist auch nicht Schwarz, sondern Espresso Braun, schauen Sie mal von dieser Seite...
Ja das war eindeutig Braun. Wirkte nur vom Weiten im "Schatten" wie Schwarz. Bei Licht betrachtet gefiel mir das Braun auch richtig gut.
Was für einen Motor hat der?: 1.4L Turbo Benziner
Nun eigentlich wollte ich ja wieder einen Diesel haben, was sich bei meiner jahresfahrleistung zwar absolut nicht rechnet, aber der "Druck" des Diesels hatte mir im Duster schon sehr gefallen und den Spaßfaktor wollte ich mir einfach gönnen. Allerdings standen da auch noch die mords langen Lieferzeiten im Raum und als er mir dann noch den Hauspreis nannte, konnte ich dann eigentlich schon gar nicht mehr widerstehen. Da ich ja das ausgestellte Fahrzeug binnen weniger Tage haben konnte. Ich wollte dann aber doch nochmal eine Nacht drüber schlafen.
Am nächsten Tag bin ich dann wieder hin: Guten Tag, einen Mokka bitte ...
Am 31.05.2013 war es dann soweit und ich konnte nach gut 5 Tagen Lieferzeit (war beim Kauf schon kurz vorm Wochenende, bis der ganze Papierkram da ist...) meinen Mokka in Empfang nehmen.
Impressionen nach fast 1500 Km
Fahrleistung
Ich muss zugeben, dass ich anfänglich immer noch etwas skeptisch war, ob ich mit der Entscheidung für den Benziner wirklich glücklich werde. Die Skepsis schlug aber schon nach wenigen Kilometern in wachsende Begeisterung um. Der kleine 1.4er Turbo ist aus meiner Sicht eine wahre Perle. Sicher, diesen gefühlt brachialen Druck, wie beim Diesel, erzeugt er nicht. Aber was der kleine Turbo ab 1800 Umdrehungen auf die Räder stemmt, ist auch nicht ohne. Etwas sanfter einsetzend und gleichmäßiger, dafür länger anhaltend und dreht im Gegensatz zum Diesel (Duster) munter aus. Im Vergleich zu meinen bisherigen, nicht aufgleadenen Benzinern aber der Hammer. Sicher ist der Mokka mit dem 1.4er Turbo auch kein Rennwagen. Aber ein Fahrzeug, bei dem sich die Tachonadel unterhalb 10s von 0 auf 100 bewegt, ghört auch nicht gerade zu langsamsten. Wenn man es darauf anglegt, ist man doch sehr zügig unterwegs. Ansonsten bin ich eigentlich (inzwischen) eher der Cruiser. Aber wenn es mal sein muss, geht auch ordentlich was. Letztlich hat dann eigentlich jeder Motor irgendwann 20 PS zu wenig...
Motorlaufkultur und Geräuschkulisse
Als ich mich für den Duster entschieden hatte, wusste ich vorher schon von der Probefahrt, dass das im Vergleich zum Clio, der aufgrund seiner aufwendigen Dämmung damals sehr leise war, ein ziemlicher Kulturschock werden würde. Der hatte schon was von einem Trecker. Was dann ab 80, spätesttens 100 nicht mehr so auffiel, da die Windgeräusche dominant alles andere übertönnten. Schneller als 120 mochte man damit eigentlich kaum fahren. Zu laut.
Beim Mokka war ich mir die ersten Tage im Stand nie sicher, ob der Motor noch läuft oder nicht. Sicher ein Benziner ist nun auch nicht mit einem Diesel vergleichbar. Aber der kleine Turbobenziner wartet (für mein Empfinden) mit einem seidenweichen und geräuscharmen Lauf. Der Clio war schon sehr leise. Der Mokka Turbo übertrifft diesen noch. Das war beim Mokka der ungewisse Punkt, da ich zuvor einfach keine Gelegenheit hatte, den auch mal länger mit höhreren Tempo zu fahren. Gewissermaßen durch den Duster geschädigt, war ich besonders auf die Windgeräusche gespannt. Unterhalb der 1000km Marke wollte ich aber auch nicht die volle Leistung vom kleinen Turbo abfordern. Aber gut 130 Km/h bei ca. 3500 U/min. waren auch für den neuen Motor wohl durchaus zuträglich. Während mir beim Duster spätestens bei 120 die Ohren abgefallen waren, waren die Windgeräusche bei gut 130 kaum wahrzunehmen. Was bei mir schonmal ein sehr zufriedenes Grinsen erzeugt. Auf der letzen längeren Autobahnfahrt (Hannover - Cuxhaven) hatte ich die ersten 1000 Km dann geknackt und die Bohne dann auch mal diverse Stückchen getreten. Selbst bei Tacho 185 sind Windgeräusche kaum auffällig und der Motor schnurrt verhalten vor sich hin. Ich konnte mich ganz normal mit meinem Beifahrer unterhalten und nebenbei noch leise Musik hören. Dass der Wagen selbst bei dem hohen Tempo noch so leise ist, hatte ich nicht erwartet.
Fazit: wer gern komfortabel und leise unterwegs ist, für den ist der 1.4er Turbo eine gute Wahl.
Sitzkomfort
Lobenswert sind auch die AGR-Sitze. In meinem bisherigen Autoleben habe ich nie so gut und entspannt gesessen wie im Mokka. Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten, lässt sich die Sitzposition perfekt anpassen. Ob mit oder ohne Lederpaket, die AGR-Sitze kann ich nur wärmstens empfehlen. Und gönnt es auch Eurem Beifahrer.
Bedienung
Es wird ja immer wieder gern über die (angeblich) furchtbar vielen Knöpfe und Tasten im Opel gelästert. Als Opelneuling habe ich da auch erstmal große Augen gemacht. Aber wenn man mal andere Fahrzeuge mit ähnlicher Ausstattung vergleicht, haben die auch kaum weniger Tasten und Knöpfe. Totz der Unkerei, findet man sich da im Mokka sehr schnell zurecht. Die meisten Funktionen lassen sich auch ganz intuitiv ansteuern. Mir gefällt das Konzept inzwischen richtig gut. Vor allem weil man wichtige oder häufig benötigte Funktionen (z.B. Navi Zieleingabe) direkt mit einem Tastendruck aufrufen kann und fast alles
zentral an einem Platz findet.
Licht
Ein dynamisches Kurvenlicht (dynamisch hier: zuschalten in Kurven) kannte ich bereits von meinem Clio III. Das war schon eine feine Sache und die hatte ich dann im Duster auch schmerzlich vermisst. Umso begeisteter war ich dann vom AFL im Mokka. Allein das dynamische Kurvenlicht (hier wirklich dynamisch) und zusätzliche Abbiegelicht sind schon ein Klasse für sich. Zusammen mit dem Xenon Licht hat mir das auf der ersten Fahrt im Dunkeln willkürlich ein "wow" entlockt.
Um nun doch erstmal zum Schluss zu kommen, möchte ich nur noch sagen, dass ich die Entscheidung zum Mokka mit 1.4er Turbo in keiner Weise bereut habe. Ich bin nach wie vor begeistert und voll zu frieden mit der Bohne und weine dem Duster sicher keine Träne mehr hinterher.
Nun aber endlich Bilder, die ich allerdings nur mit dem Handy geknipst habe. Die Aufnahmen vom Innenraum sind zudem noch in der Tiefgarage entstanden.