Hallo zusammen,
auch ich möchte euch jetzt an meinen Erfahrungen zum Thema LPG teilhaben lassen.
Im Jahre 2007 stand mal wieder die Entscheidung an, welches KFZ darf es denn nun sein? Mein Astra G 1.6 16V hatte ja schon 238.000 KM auf dem Buckel (Alle selbst zusammen gefahren) Papa arbeitete seiner Zeit noch im Opel Werk Bochum also kam an „Neufahrzeuge“ noch recht günstig dran.
Es sollte etwas Bequemeres werden, die Sporen hatte ich mir schon längst abgefahren. Es sollte also ein Meriva werden. Da ich nun zwingend auf ein Automatikgetriebe angewiesen bin, stellte sich zu meinem Entsetzen heraus, Meriva+Automatik gibt es nur in Kombination „Benziner“. Ja das war 2007 noch so.
Daraufhin machte mich der FOH auf den Umbau mit LPG aufmerksam. Auch das gab es anno 2007 nicht serienmäßig. Also entschied ich seiner Zeit für die 1.8 Liter Variante mit Easytronicgetriebe. Mein Vater fragte über seinen Meister im Werk Zaragoza an, welche Ventilsitze der 1.8er verbaut hat. Ok, es wurden gehärtete Ventilsitze verbaut, konnte ja nur gut sein, während der Gasverbrennung. Also wurde eine Prins-Gasanlage bestellt (Ja auch ich weiß, Prins hat die nur für das manuelle Getriebe im Angebot) Der Umbau funktionierte dennoch. Wenn auch nicht von Anfang an ohne „Problemen“.
Die Gasanlage wurde bei ca. 4.900 KM einbaut. Die Lieferzeiten für die Anlagen war damals ähnlich lang wie für die ersten Mokkas Bestellt im Juli und geliefert im März. Nun denn, Also meinen Meriva schon mal einfahren vom 6. Dezember bis März. Dann sollten sich ja alle Teile im Motor schon besser kennen gelernt haben (Sprich eingefahren).
In der Reserveradmulde wurde ein 68l Tank verbaut, der (80%) befüllt also gut 54l LPG tanken konnte. Wollte ja nicht mit einem 35l Tänkchen durch die Gegend kurven Die Gasanlage war eine „Prins VSI-LPG“.
Die Gasanlage wurde wie folgt eingestellt:
- Bei 30 Grad Kühlwasser Temperatur fing sie an ihren Betrieb auf zu nehmen (Die Temperatur wird benötigt, um das flüssige Gas zu verdampfen um es der Brennkammer zur Verfügung zu stellen.
- Ich habe diese Kühlwasser Temperatur im Sommer immer innerhalb von 300 – 800 Metern erreicht. (Also SOVIEL Benzin wird da nun wirklich nicht verbraucht) Im Winter, je nach außen Temperatur, aber auch „erst“ gerne mal nach 800 Metern Stadtfahrt und 1,5 KM Autobahn mit max. 120 Km/h (mehr hätte sich bis zur nächsten Ausfahrt nicht gelohnt. Ist aber mittlerweile auch offiziell als 120ger Zone deklariert)
- Die Gasanlage sollte auf meinen Wunsch hin bei ca. 170 Km/h auf Benzin umschalten (Die Holländer haben mich dahin gehend beraten und wenn ich mir die Posts weiter oben durchlese, hatten die Holländer mit ihren Jahrzehnten langen Erfahrungen wohl recht)
- Diese Anpassung wurde dar durch erreicht, das die Abschaltung Drehzahlabhängig ist. Also wurde die Anlage programmiert, dass wenn die programmierte Drehzahl länger als 120 Sekunden überschritten wird, automatisch auf Benzin Betrieb umschaltet.
In insgesamt 230.000 KM Gasbetrieb gab es folgende Problemchen:
- Nach der ersten Betankung bin ich ca. 250 KM gefahren und die Anlage piepste und sagte mir, Tank leer.
(Musste also nochmal ein fein Tuning der Füllstandsanzeige durchgeführt werden. Der Füllstand wird mittels Widerstand gemessen, da sitzt kein kleines Männchen im Ruderboot im Tank und meldet wie hoch steht das Gas im Tank)
Daher wird auch in zukünftigen Anlagen nie eine 100% Übereinstimmung des Tankinhaltes erreicht werden. Aber ich hatte für mich ziemlich schnell raus, das mein Meriva immer zwischen 8,5 und 9,5 Liter Gas verbrauchte. Ich fuhr aber auch zu 98% immer dieselbe Strecke Heimat-Arbeit und zurück.
Nach ca. 180.000 KM war ein Kabel zum Steuergerät (Wurde über dem Radkasten auf der Fahrerseite verbaut, eine Sichtprüfung war also nie möglich) blank gescheuert und verursachte einen Kurzschluss. (Die Gasanlage funktionierte nicht mehr, der Benzinbetrieb aber schon.) Kostenpunkt 339€.
Alle 75.000 KM sollte die Anlage laut Prins gewartet werden, also in meinem Fall alle 2,5 Jahre Kostenpunkt ca. 90 – 120 € (Es kostet also nicht die Welt)
Die TÜV-Gebühren betragen alle 2 Jahre ca. 28€ (Wird immer zusammen mit der HU fällig)
Über Sinn- oder Unsinn dieser Prüfung lässt sich streiten, wenn man eh die Anlage regelmäßig warten lässt. Der Prüfer hing auch nur seine Nase, oder eine elektronische Nase über Die Anlage und Tank, ob sie dicht ist.